Dauerhaft assoziierte Wissenschaftler

Prof. Dr. Kerem Öktem (Ca’ Foscari Universität von Venedig, Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen)

Kerem Öktem ist Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Ca’ Foscari Universität Venedig und Gründungsvorsitzender des Consortium for European Symposia on Turkey. Im Oktober 2024 wurde er dauerhaft assoziierter Wissenschaftler des Orient-Instituts. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Politik und den internationalen Beziehungen der Türkei, insbesondere an der Schnittstelle von lokaler und globaler Politik, Staatsbürgerschaftsdiskursen sowie den Beziehungen zwischen dem Mehrheitsstaat und gesellschaftlichen Minderheiten. Diese Themen vertiefte er gemeinsam mit İpek Yosmaoğlu (Northwestern University) in Turkish Jews and Their Diasporas: Entanglements and Separations (Palgrave MacMillan, 2022), einer Sammlung, die die transnationalen Dimensionen türkisch-jüdischer Gemeinschaften untersucht, sowie in Exit from Democracy: Illiberal Governance in Turkey and Beyond (Routledge, 2018). Derzeit widmet er sich der Erforschung der kulturellen Politik der Autokratisierung in der Türkei und in türkischen Diasporas. Dabei analysiert er das Spannungsfeld zwischen kulturellen Narrativen und autoritären Praktiken. Prof. Öktem promovierte 2006 an der Universität Oxford im Fach Politische Geographie und erhielt 1994 den Titel Dipl.-Ing. in Stadt- und Regionalplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg.

oktem@oiist.org / kerem.oktem@unive.it


Dr. habil. Martin Greve

Martin Greve ist ein deutscher Musikethnologe, der in Istanbul und Beirut lebt. Seine Dissertation beschäftigt sich mit der Geschichte der türkischen Kunstmusik im 20. Jahrhundert. Seine Habilitationsschrift ist eine Studie über türkische Musik in Deutschland. Von 2005 bis 2011 war Dr. Greve Koordinator des Studienprogramms für türkische Musik an der Rotterdam World Music Academy. Von 2011 bis 2018 war Martin Greve als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orient-Institut Istanbul verantwortlich für das Forschungsfeld Musik im Osmanischen Reich und in der Türkei. Seit Dezember 2020 leitet er am Orient-Institut Istanbul, zusammen mit Dr. Dilek Soileau, das von der DFG geförderte Forschungsprojekt „Musik, Migration, und musikalischer Ausdruck. Musikalische Traditionen des zentralen östlichen Anatoliens in der Türkei, Berlin und Paris.

greve@oiist.org


Dr. Hülya Adak

Hülya Adak ist dauerhaft assoziierte Wissenschaftlerin am Orient Institut Istanbul und Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin. Von 2019 bis 2022 war sie Leiterin des Zentrums für Geschlechterforschung an der Sabancı Universität (SU-Gender). An der Freien Universität Berlin hat sie im Fachbereich Turkologie als Professorin (2018-2020) und an der Sabancı Universität İstanbul als Dozentin für Kulturwissenschaften und Komparatistik gearbeitet (2001-2024). Zu ihren Forschungsfeldern zählen Geschlechterforschung, Erinnerungsstudien, Nationalismus, Literatur, Theater und Filmstudien.

Zu ihren Publikationen zählen Critical Approaches to Genocide: History, Politics and Aesthetics of 1915 (Routledge 2023, hrsg. mit Fatma Müge Göçek ve Ronald G. Suny), Mapping Gender: What’s New and What’s Ahead in Ottoman and Turkish Studies (Max Weber Stiftung Publications 2022, hrsg. mit Richard Wittmann), Performing Turkishness: Politics of Theater in Turkey and its Diasporas, (Special Issue of Comparative Drama 2018, mit R. Ertuğ Altınay),

Halide Edib ve Siyasal Şiddet (İstanbul Bilgi Üniversitesi Yayınları 2016), Hundert Jahre Türkei: Von Revolten, Träumen und Hoffnungen (Unionsverlag Zurich 2010, hrsg. mit Erika Glassen).

Adak arbeitet an einem Sammelband, Afterlives of Archives (zusammen mit Melanie Tanielian und Erdağ Göknar). Für das Manuskript des Bandes haben die Herausgeber*innen (2021) den Manuskript Preis vom Duke University Franklin Humanities Institute erhalten.

adak@oiist.org


Dr. Audrey Wozniak

Audrey M. Wozniak promovierte in Ethnomusikologie mit dem Nebenfach Sozialanthropologie an der Harvard University. Wozniak konzentriert sich auf Politik der Zugehörigkeiten und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Sozialtheorie (insbesondere kritischer, feministischer, postkolonialer und postanthropozäner Theorie) einerseits und Musik- und Klangstudien andererseits. Sie interessiert sich dafür, wie Klang und Raum in die individuellen und kollektiven Verhandlungen über Grenzen – des Selbst, der Identitäten, der Geschichte, der Nationen, der Moderne usw. – verwoben sind und sich in der Organisation von Menschen, Arbeits- und Lebenswelten niederschlagen. Zu ihren laufenden Projekten gehört eine Monographie, in der sie die übergroße Rolle des Staates bei der Entstehung der vorherrschenden Dichotomie zwischen „Amateuren und Profis“ untersucht, die den Institutionen und Hierarchien der heutigen türkischen Musikindustrie zugrunde liegt.

Ein Großteil von Wozniaks Arbeit ist geprägt von der Beschäftigung mit ethnografischen Performances, künstlerischer Forschung und Öffentlichkeitsarbeit als Musikerin und Wissenschaftlerin, die in der Kreativindustrie in der Türkei, in Europa und den Vereinigten Staaten tätig ist. Ausgebildet als westliche klassische Geigerin, hat sie fast ein Jahrzehnt damit verbracht, die türkische klassische Makam-basierte Musik durch die Zusammenarbeit mit Meistermusikern zu erlernen. Sie war als akademische Expertin und musikalischer Gast in fünf Sendungen des Türkischen Nationalen Rundfunks und Fernsehens (TRT) zu hören, betreibt einen beliebten Social-Media-Kanal mit pädagogischen und künstlerischen Inhalten im Zusammenhang mit ihrer kulturübergreifenden Forschung und musikalischen Arbeit und ist Gründerin und Moderatorin einer musikalischen Reisedokumentationsreihe für TRT.

wozniak@oiist.org