Das Orient-Institut Istanbul (OlI) ist ein geistes- und sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut im Verbund der bundesunmittelbaren Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. In enger Kooperation mit türkischen, deutschen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern widmet es sich einer Vielzahl unterschiedlicher Forschungsgebiete auf dem Gebiet der Türkischen Studien in ihrer Verflechtung mit südosteuropäischen, mediterranen, iranischen, zentralasiatischen und kaukasischen Themen. Seine Arbeitsgebiete erstrecken sich von der Osmanistik und turkologischen Sprach- und Literaturwissenschaften über Kulturanthropologie und Musikwissenschaft bis hin zu Themen aus dem Bereich Science, Technology and Society. Außerdem ist das OII ein Akteur im wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und der Türkei.
Das Institut betreibt meist in Zusammenarbeit mit akademischen Partnern zahlreiche Forschungsvorhaben zur Geschichte und Gegenwart der Region, bietet öffentliche Vortragsveranstaltungen an und führt wissenschaftliche Konferenzen durch.
Von 1989 bis 2008 war das Orient-Institut Istanbul als Ausweich-, dann Außen-Stelle des Orient-Instituts Beirut tätig, das 1961 von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft gegründet worden ist. Seit 2009 ist es eine eigenständige Forschungseinrichtung im Rahmen der Max Weber Stiftung.
Das Institut befindet sich im Viertel Galata in der Nähe des Taksim-Platzes, eines der kulturellen und verkehrstechnischen Zentren Istanbuls. Umgeben von zahlreichen Archiven, Handschriftensammlungen, Museen und Kunstgalerien bietet das Institut hervorragende Möglichkeiten zur Erforschung der osmanischen, mediterranen und türkischen Kultur, Geschichte und Gesellschaft.
Die öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek des Instituts umfasst etwa 50.000 Bände und 1.400 Zeitschriften (davon ca. 100 laufende) und ist auf osmanische, turkologische und zeithistorische Studien ausgerichtet. Die Bibliothek ist auch ein wichtiger Fundort für in der Türkei oftmals nur schwer aufzufindende deutsche und ausländische wissenschaftliche Literatur. Außerdem ist sie Mitglied des BiblioPera-Netzwerks der Forschungsbibliotheken in Beyoğlu und Partner des Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien.