Dr. Cüneyt Ersin Mıhcı

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Cüneyt Ersin Mıhcı studierte Musikwissenschaften und Romanistik an der Universität Heidelberg, wo er das Studium mit dem Magister Artium absolvierte. Anschließend begann er sein Dissertationsprojekt „Forging National Music on Both Sides of the Aegean“ am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“, wo er sich mit dem Beitrag von Musik zur Konstruktion nationaler Identität im späten Osmanischen Reich und Griechenland zwischen 1870 und 1920 beschäftigte. Dabei interessierte Ersin Mıhcı besonders der Intellektuellendiskurs beider Länder über Musik und Nation. In seiner Arbeit legt er dar, wie beide Länder als Reaktion auf den Orientalismus versuchten, ihre Musikkulturen zu modernisieren. Neben zahlreichen Aufsätzen benutzte er zudem griechische und osmanische Schullieder, um aufzuzeigen, wie nationalistisches Gedankengut durch Musik in beiden Ländern verbreitet wurde.

Von 2015–2023 war Ersin Mıhcı darüber hinaus wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Corpus Musicae Ottomanicae“ (CMO). Dort erforschte er einen umfassenden Bestand osmanischer Musikmanuskripte und bereitete zwei wissenschaftliche Editionen von Manuskripten in Hampartsum-Notation vor. In seinen Arbeiten spezialisierte er sich auf die Edition osmanischer Vokalmusik. Neben den Fragen zur Überlieferung des persischsprachigen Repertoires in osmanischer Musik untersuchte Ersin Mıhcı mögliche Verbindungen zwischen Prosodie und musikalischem Metrum wie den usûl. Dies ist auch das Thema seines derzeitigen Post-Doc Forschungsvorhabens „The Architecture of the hâne in Ottoman Vocal Music“, das er am Orient-Institut 2024 begonnen hat.