Halbherzige Verbannung: Erinnerungen an Çorum, 1944-46
Traugott Fuchs’ Çorum-Gemälde im Lichte der Selbstzeugnisse von Deutschen und Österreichern
Ausstellung am Orient-Institut Istanbul, Mai bis Oktober 2024
Kuratoren: Dr. Richard Wittmann, Merve Köksal
Am 2. August 1944 brach die Türkei die diplomatischen Beziehungen zu NS-Deutschland ab. Hunderte Inhaber von deutschen Reichspässen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen in der Türkei aufhielten und das Land nicht verlassen wollten, wurden daraufhin in drei anatolischen Kleinstädten interniert. Dieser bislang in der deutschen, österreichischen oder türkischen Geschichtsschreibung kaum behandelten Episode in den Beziehungen der noch jungen Republik Türkei zu Hitler-Deutschland nimmt sich die aktuelle Ausstellung des Orient-Instituts Istanbul an. Wie haben Männer, Frauen und Kinder den teils bis zu zwei Jahre andauernden Zwangsaufenthalt in der Stadt Çorum erlebt und in Briefen, Tagebüchern und Interviews darüber berichtet? Als aussergewöhnliche visuelle Auseinandersetzung mit der Internierungserfahrung zeigen wir die Çorum-Gemälde des deutschen Exilwissenschaftlers Traugott Fuchs. Sie sind Teil des seit kurzem am Orient-Institut Istanbul befindlichen Traugott Fuchs Archivs.
Die Ausstellung kann nach vorangegangener Anmeldung an mehr als einem Dutzend angebotenen Terminen bis in den Herbst hinein am Orient-Institut Istanbul kostenlos besichtigt werden. September und Oktober-Termine folgen.
Ausstellungsbesuchszeiten:
Registrierung für 30.7., 14:00-17:00